Navigationsgeräte

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Zunächst einmal, die GPS Ortung ist von Satteliten abhängig. Alleine daraus entsteht eine Ungenauigkeit. Würde man alle Daten eines GPS Empfängers einsehen, die er während einer Nacht aufgezeichnet hat, während er ruhig auf einem Platz liegt, würdest du den Eindruck gewinnen, es habe ihn jemand doch durch die Gegend getragen. Das ist aber normal. Darum brauchst du  mindesten 3 Satteliten zur Ortsbestimmung und mehrere Messdaten dieser Satteliten. Daraus kann die Position bis auf 10 Meter genau ermittelt werden.

Zusätzlich nutzen die Navis Landkarten. Einfach ausgedrückt: Sie fahren ein Auto, also sind sie auf der Straße, obwohl die Messung angibt, dass sie sich eigentlich mitten im Kaufhaus befinden. So jedenfalls interpretiert ein solches Navi die Messdaten. Nach eigener Erfahrung weiß ich, dass die Geräte auch Echos empfangen, die von Gebäuden abprallen. Sogar am Fenster im Wohnzimmer empfängt das Navigerät auf einmal. Und es fährt imaginär und völlig orientierungslos auf der Straße herum. Eben weil die Echos sich ständig verändern, und eine echte Sicht zu den Satteliten nicht existiert. Solche Effekte solltest du kennen, damit du die Ungenauigkeit der Geräte besser verstehst und in der Praxis besser berücksichtigen kannst.

Als zweiter Ungenauigkeitsfaktor kommen die Karten ins Spiel, mit denen und auf denen die Navigation statt findet. Sie sind in der Regel immer veraltet, die einen mehr die anderen weniger. Das liegt allerdings nur daran, dass sich die Straßen und vor allem die Straßenführung ständig verändert. Je älter so eine Karte ist, desto extremer sind die Differenzen zur Realität.

Da ist zu lesen, dass jemand in den Fluss gefahren sei, weil das Navi ihm geraten hat abzubiegen. Hätte das die Frau des Fahrers gesagt wäre er nicht abgebogen, er hört ja nie auf sie, aber bei dem Navi ist das anders. Grundsätzlich: Das Navi macht einen Vorschlag, sie müssen die Strecke mit den realen Verkehrsbedingungen abgleichen. Wenn also das Navi Sie in eine Straße lotsen will die jetzt eine Einbahnstraße geworden ist und die Einfahrt in diese jetzt von ihrer Seite aus verboten ist, müssen Sie anders fahren und hoffen, dass das Gerät schnell eine neue Route hat.

Wie finde ich nun das richtige Navi?

Testberichte lesen! Allerdings, - Ich glaube nur den Test, den ich selber gefälscht habe. Lesen Sie mehrere aus verschiedenen Quellen. Dann kommen Sie der Sache schon näher. Wenn Sie noch kein Gerät hatten, versuchen Sie sich erst mal eins zu leihen. Es gibt tatsächlich Läden, die Ihnen das ermöglichen. Sie hinterlegen den Kaufpreis als Pfand und bekommen das Geld zurück, wenn Sie das Gerät zurückgeben. Nach so einer Möglichkeit zu fragen kostet nichts.

Sie sollten dann das Gerät erst mal auf Strecken nutzen, die sie kennen. Sie werden sich wundern, welche Kommandos so ein Gerät von sich gibt und vor allem, was es damit meint. Was meint es mit „halb rechts abbiegen“ oder warum sagt es „geradeaus fahren," wo doch die Straße gerade einen Schlenker nach links macht. So manche Straßenführung sieht für das Navi halt etwas anders aus als für uns. Übrigens: Die schnellste Strecke ist nicht die kürzeste! Es gibt jede Menge Voreinstellungen. Bei einem Test sollten Sie diese mit dem Berater einmal durchgehen, in der Hoffnung, dass dieser das Gerät wirklich kennt!  Wenn diese dann richtig eingestellt sind ist das OK.

Die Bedienung des Gerätes sollte einfach sein. Erst die Stadt eingeben, dann die Straße, dann die Hausnummer.

Was ist denn TMC?

Das war doch die Marke eines Kaffeeanbieters.... Nein! Das ist der Traffic Message Channel. Ein System, das Verkehrsnachrichten an das Navi übermittelt, welches dann die Strecke entsprechend ändern kann. Das funktioniert nur auf langen Strecken, z.B. Hamburg München via Berlin. Auf Strecken von der Wohnstraße zum Hauptbahnhof bringt das meistens nichts. Wie die Verkehrsdurchsagen im Radio, sind die TMC Meldungen genau so genau oder ungenau. Allerdings bei Langzeitbaustellen hilft das  doch sehr gut. Die können dann gut umfahren werden.

Mit einem Handy kann man ja auch Navigieren! Das ist richtig, doch schon aus den 70ern weiß ich: Kompaktanlagen sind Mist! Allerdings kommt hier noch eine weiter Form der Navigation ins Spiel: Die Wabennavigation. Was ist das?

Der Telefonanbieter bestimmt ihre Position mit Hilfe seiner Sendemasten. Das ist lange nicht so genau wie GPS, doch hat das einen Vorteil! Funkwellen kommen da hin wo GPS nicht hinkommt! Bei dieser Navigation ging man mal davon aus, dass es mehr von Fußgängern in einer fremden Stadt genutzt wird als vom Autofahrer. Großer Nachteil: Diese Navigation ist gebührenpflichtig! Übrigens: Der Handy – Oldtimer Nokia 6230 und 6230i waren auf diese Weise schon navigationsfähig!

Moderne Handy´s nutzen heute GPS und A-GPS. - Unterschied?

Nutze ich mein Handy nur mit GPS, ist das kostenfrei. Voraussetzung, ich habe A-GPS abgeschaltet. Normalerweise ist A-GPS aber zugeschaltet. Damit werden die GPS-Funktionen meines Handy´s unterstützt, es findet mit Hilfe des Mobilfunknetzes meine Position schneller ABER: Das ist kostenpflichtig !
Wenn ich eine Flatrate habe, die sich auch auf diese Anwendung bezieht, kann mir das egal sein. Nutze ich aber z.B. eine Prepaidkarte kann es passieren, dass diese während einer längeren Fahrt plötzlich leer ist !

Fassen wir zusammen:

Navigationsgeräte sind Hilfsmittel, die auch ihre kleinen Fehler haben. Das macht sie irgendwie menschlich. Sie wissen zwar nicht immer die genaue Verkehrsführung, aber sie wissen immer, wo auf der Karte du  bist. Je neuer so ein Gerät ist, desto geringer sind die Differenzen zu der realen Verkehrsführung.  Es sollte uns schnelle von A nach B lotsen, wenn wir die schnelle Route wünschen, und uns klare Anweisungen geben können.

Als letztes: Neue Karten für ein Navi zu kaufen ist meistens teurer als sich ein neues Navi zu kaufen. Die Karten sind tatsächlich das teuerste an der ganzen Navigation. Darum solltest du dir vorher überlegen, wo du das Gerät überall nutzen möchtest, so dass du nichts nachkaufen musst.