Ansprüche

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SchwachSuper 

Wird der Mensch mit zunehmendem Alter anspruchsloser ?

Aus Sicht jüngerer Menschen vielleicht, weil er nicht mehr ständig neue materielle Güter will, nicht dauernd etwas Neues erleben will, sich meist mit dem, was er hat, bescheidet.
Stagniert er ?
Oh nein ! Ich glaube:
Mit zunehmendem Alter erkennt der Mensch die richtige Gewichtung seiner Wünsche.
( Wie ich mit meinem Freund in Dänemark immer scherze:  In der Jugend sprachen wir über Frauen - jetzt über den Stuhlgang..)

Aber im Ernst:
Wir alle wissen, daß es immer Beispiele von Menschen gibt, denen es gesundheitlich wesentlich schlechter geht als uns bis hin zu Komapatienten, bei denen wir nicht mehr wissen, ob und wie sie die Welt noch wahrnehmen.
Und das zeigt mir , was wirklich wichtig ist: GESUNDHEIT !

Alle materiellen Güter, die ich habe machen mir Spaß und es ist schön, wenn sie da sind, aber wirklich wichtig sind sie nicht !
Wenn Menschen den Wert ihres Lebens nach dem Besitz von Radio, Fernseher, Computer, Handy, Auto usw. bemessen, sind sie Opfer der Vorstellungen ihrer Eltern, der Medien, der Gesellschaft. Vorwerfen kann ich ihnen das nicht, wohl aber, sie bedauern.
Sicher aber dürfte sein: Im Alter werden sie ihre Wertvorstellungen ändern !
Den Wunsch nach einem möglichst komfortablen Leben mit den entsprechenden Gütern spreche ich ihnen nicht ab, eine nur daran orientierte Wertvorstellung aber ist armselig.
Natürlich: Die Jugend wird geprägt von der vorherigen Generation, diese ist also letztendlich verantwortlich für die Entwicklung, über die sie vielleicht schimpft und:
Natürlich, das Unverständnis zwischen verschiedenen Generationen gibt es, solange es Generationen gibt. UND: In der Jugend ist Gesundheit etwas Selbstverständliches, da brauche ich darüber nicht nachzudenken aber: DAS KOMMT !

Insofern - wenn ich mir das gerade Geschriebene ansehe - bleibt vielleicht nur der Schluß:
Jede neue Generation muss wohl ihre "Fehler" selbst machen - immer wieder - und wird vielleicht erst im Alter umlernen, wenn die eigenen Kinder nicht mehr verstanden werden.
UND :
Jede Generation sollte wohl allen anderen Generationen mit mehr Toleranz begegnen, durchaus die eigenen Wertvorstellungen für sich selbst verwirklichen und danach leben, aber NIEMALS die eigenen Vorstellungen für allein richtig erachten !!!

Die jahrmillionenlange Entwicklung in der Natur zeigt uns, daß es immer Alternativen gibt, an die die im Moment Lebenden überhaupt nicht denken (können).
Wer also glaubt, der eigene Maßstab sei der allein richtige und alle Anderen müßten danach leben, irrt.
Heute ist morgen schon gestern oder: Leben ist Veränderung, und wer sich nicht mehr zu ändern bereit ist ( das Recht hat ja Jeder) , trifft nur für sich selbst diese Entscheidung, erwirkt damit aber nicht automatisch das Recht, daß alle Anderen genau so denken müssen.

ANSPRÜCHE  sind somit subjektiv, beziehbar nur auf mich selbst und nicht verallgemeinerbar.

Zwar kann ich versuchen, eigene Ansprüche und Wertvorstellungen auf Andere zu übertragen und mich freuen, wenn Andere diese Vorstellungen akzeptieren und übernehmen - ein Recht darauf aber habe ich nicht !
Also sollte ich meine eigene kleine Welt so gestalten, wie ich es für richtig erkannt zu haben glaube wissend, daß Andere vielleicht davon völlig abweichende Vorstellungen haben.