Auswahl einer Alarmanlage

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Zuletzt aktualisiert am Samstag, 29. Juni 2013 14:01

Geschrieben von Hestelo

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Ich möchte da mal eine kleine Geschichte erzählen: Mich fragte mal ein Kunde nach einer Alarmanlage, weil er im Erdgeschoss wohne und bei offenen Fenster schlafen möchte. Er wollte damit Einbrecher abschrecken. Ich stellte ihm nur eine Gegenfrage: Meinen Sie wirklich, dass sich ein Einbrecher, der Sie da schlafen sieht und dennoch bei Ihnen einsteigt, von einer Alarmanlage abschrecken lässt?

Die Alarmanlage kann kein Ersatz für schlechte oder fehlende Schlösser und Verschlüsse sein. Sinn macht auch nur, wenn jemand auf die Alarmanlage reagiert. Heult die Sirene nur vor sich hin und reagiert niemand darauf, ist die ganze Sache für die Katz. Nebenbei,- die Sirene muss nach 3 Minuten wieder ausgehen, sonst ist das Lärmbelästigung.

Eine Fernmeldeeinheit, also ein Teil was den Alarm irgendwo hin meldet macht da schon mehr Sinn. Allerdings wiederum dann auch nicht, wenn der Alarm ihnen gemeldet wird und sie in einer anderen Stadt sind. Bis dann da jemand nach dem Rechten sieht ist dann auch schon alles gelaufen. Einbrüche brauchen mit unter nur wenige Minuten.

Ach ja,- Videoüberwachung und dann die Bilder per Internet senden.- Auch keine tolle Idee! Die Uploadgeschwindigkeit ist meistens nicht so toll, dass sie entweder die Bilder zu stark komprimieren müssen oder nur eine Stopmotionshow zu sehen bekommen. Sie können zwar vor Ort noch eine bessere Aufzeichnung haben, aber der Dieb könnte, wenn er davon weiß und genug Zeit hat, diese auch noch mitnehmen. Von den rechtlichen Problemen der Videoüberwachung im Allgemeinen fange ich an dieser Stelle gar nicht erst an.

Je mehr ich meine Wohnung oder Haus sichere, desto mehr ähnelt es zum Schluss einem Gefängnis. Das sollte einem auch mal klar werden. Wir müssen also einen Kompromiss finden. Bei solchen Fragen hilft Ihnen auch die Beratungsstelle der Polizei. Die wollen Ihnen auch nichts verkaufen, sondern helfen Ihnen alles zu sichern und es nicht aussehen zu lassen wie ein Gefängnis.

Wenn sie jetzt aber gerne mal ab checken möchten ob Sie eine Alarmanlage brauchen,- hier eine kleine Checkliste:

1. Haben sie Wertgegenstände im Haus, die eine Alarmanlage notwendig machen?

2. Wird in Ihrer Umgebung häufiger eingebrochen?

3. Wohnen sie abgelegen?

• In diesem Fall wird eine Fernmeldeeinheit unerlässlich, die an eine Securityfirma meldet, die schnell vor Ort sein kann.

• Die Anlage sollte dann in jedem Fall von einer Fachfirma installiert werden, die auch die objektbezogene Beratung übernimmt

4. Haben Sie öfter wechselnden Kundenbesuch, der den Eindruck gewinnen könnte, es gäbe was zu holen?

5. Steht das Objekt oft leer?

6. Steht das Objekt regelmäßig für bestimmte Zeit leer?

Wenn Sie auf keine der obigen Fragen mit Ja antworten konnten, dann vergessen sie lieber die Alarmanlage und investieren Ihr Geld stattdessen in gute Tür- und Fenstersicherungen. Auch hier empfiehlt es sich bei der Beratungsstelle der Polizei mal anzufragen. Wie man sich besser schützen kann.

Für alle anderen gilt: Lassen Sie sich von einer Fachfirma beraten. Do it yourself Anlagen wiegen meistens in einer falschen, nicht vorhandenen Sicherheit. Der Laie kann nicht beurteilen welche Sensoren, Bewegungsmelder, Tür- und Fensterkontakte, Glasbruchmelder, Tritt-matten, Panikknöpfe, Lichtschranken, Lichtvorhänge, an welcher Stelle eingesetzt werden müssen und welche Kombinationen notwendig werden. Von den Sabotagesicherungen mal ganz zu schweigen. Eine Kompaktanlage aus dem Warenhaus ist raus geschmissenes Geld.

Alarmanlagen von Fachfirmen werden teuer. Ich habe aus gutem Grund in der Checkliste nicht gefragt: Brauchen Sie eine Alarmanlage aus psychologischen Gründen? Denn nur um die Familie zu beruhigen eine Alarmanlage einbauen zu wollen, ist ein sehr trügerisches Unterfangen.