Verluste

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SchwachSuper 
Geschrieben von Hestelo
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Was bleibt ist eine isolierte Person, die unterm Strich alleine mit sich und der Umwelt fertig werden muss. Ungeachtet dessen, was die Allgemeinheit als richtig oder falsch ansieht. Wie soll die Person das denn auch wissen. Es spricht ja keiner mehr mit ihr. So treibt es sie immer weiter von der angestrebten Reintegration weg. Hinein in ein Universum voller neuer Gefahren. Unbekannte Geschöpfe, unbekannte Orte, an Stellen wo man niemals zuvor gewesen ist. Dumm dabei ist nur, das dies keine Reise ist, die irgendwann ein Ende haben kann, sondern es ist eine Entwicklung, die unter Umständen unumkehrbar sein kann.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten für den Treibenden. Er versucht, immer weiter zurück zu den gewohnten Gefilden zu gelangen, und merkt eigentlich nicht, dass er sich immer weiter von ihnen entfernt. Die andere Möglichkeit ist: Er lässt sich treiben und ist gespannt darauf, wohin die neue Reise geht . Allerdings wird er nicht wissen, ob das, was ihn erwartet, besser oder schlechter ist. Sicher ist nur, es wird anders sein. Eventuell fühlt er sich immer als Fremder, eventuell fühlt er sich aber auch als integriert. Ob es dann jedoch je einen Weg zurück zu den alten Gestaden geben wird ist fraglich, - genau so fraglich wie die Überlegung der Anderen, wie geh ich mit ihm um?

Für all Diejenigen, die eine Person beobachten, die Verluste hin nehmen musste, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Sie ziehen sich zurück und nehmen in Kauf, auch diese Person zu verlieren, oder sie erkennen, dass diese Person es wert ist sie zu halten und sie gehen darauf zu und demonstrieren ganz konkret ihre Hilfe. Schnell werden beide Seiten erkennen: Es ist zwar etwas verloren gegangen, dessen Verlust sogar schmerzt, aber sonst hat sich zwischen den Verbleibenden nichts geändert, außer, das man um gemeinsame Erinnerungen reicher geworden ist.