Wiedergeburt

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Geschrieben von Winni
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Das Thema Wiedergeburt interessiert mich wirklich, und ich halte es als mit unseren heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen für durchaus vereinbar:
Energie ist nicht vernichtbar, allenfalls verwandelbar;
Denken ist Energie ( Gehirnströme !);
die Biomasse Körper stirbt;
wo bleibt das Denken = Energie ( = Seele ? ) ?
 
 
Eine kleine Spekulation :
Mal angenommen,die Wiedergeburt sei real und ihr Zweck,die Seele müsse sich bewähren auf dem Weg zur Weisheit.
Mit dem Bewusstsein meiner in früheren Leben gemachten Fehler wäre es wohl einfacher,mich zu bewähren.Da ich sie aber nicht kenne, ist jedes Leben ein Neuanfang mit allen Möglichkeiten, guten und schlechten, und das Einzige, was vielleicht in Verbindung zu früheren Erfahrungen steht, ist meine
innere Stimme. Woher diese Schlussfolgerung ?
Nun,wann immer ich unsicher bin,was ich tun soll, die Entscheidung dann aber weniger von rationalen Gründen,sondern vom Gefühl her,aus dem Bauch heraus, auf die innere Stimme hörend, in Ehrlichkeit mit mir selbst treffe, stellt sich fuer gewöhnlich - auch wenn ich im Moment der Entscheidung vom Kopf her zweifelte - heraus, dass es richtig war.

Wenn Du Dich aber - und das ist ja Dein gutes Recht - zum Experimentieren spontan anders entscheidest und nicht aus Deiner ausgewogenen Mitte Deiner inneren Stimme folgst, dann wirst Du natürlich ein "Tief" tiefer und ein "Hoch" höher empfinden,und manchmal kann das der für Dich richtigere Weg sein. Hier gibt es keine allgemeinverbindliche Regelung und darf es auch nicht geben, denn ohne persönlichen Entscheidungsspielraum gäbe es ja nur eine 100-%tige Vorbestimmung, und das wäre sowohl zu einfach als auch zu traurig.
Und: Es wäre unlogisch:
Lernen tun wir aus Fehlern. Ohne Freiraum auch für falsche Entscheidungen können wir keine Fehler machen. Und ohne einen solchen Freiraum ist auch eine Bewährung nicht möglich. Denn Bewährung bedeutet immer auch Lernen.
" Beim Jonglieren lernst du zuerst, fallengelassene Kugeln wieder aufzuheben",
soll heissen: Fehler zu vermeiden - aber: Machen musst Du sie !

 Deshalb denke ich: WENN es eine Verbindung zu früheren Leben und den dort gemachten Erfahrungen gibt, dann über die innere Stimme ( oder wie immer Du das nennen willst ).Und selbst,wenn jemand diesen Gedanken nicht akzeptieren will, scheint das Auf-Sie-Hören bei Entscheidungsfindungen doch ganz gut zu helfen.

Ein anderer Aspekt:   Weiterleben nach dem Tod

An mir selbst beobachte ich manchmal Verhaltensweisen, die ich früher an meinen Eltern kritisiert oder belächelt habe. Z.B. machte mein Vater ständig das Licht in nicht benutzten Räumen aus, was ich in zentral gelegenen Räumen, durch die dauernd gegangen wurde, übertrieben fand und weshalb ich dort das Licht bewusst nicht löschte. Heute mache ich es genau wie mein Vater !
Richtig - das beweist kein Weiterleben. Es kann angelerntes Verhalten sein oder einfach die späte Einsicht in vernünftigeres Verhalten, weil ich jetzt die Stromrechnung selbst bezahlen muss.
Dennoch erinnert mich mein Verhalten ständig an meinen verstorbenen Vater - er lebt in meiner Erinnerung weiter. Und heisst es nicht: Solange sich nur Einer an eine verstorbene Person erinnert, ist diese nicht wirklich tot ?

UND:
An Kindern entwickeln sich oft Eigenschaften, die im Ansatz bei einem Elternteil schon vorhanden waren, aber sich aus irgendwelchen Gründen nicht voll entfalteten.
Beispiel:
Du hast Dein Studium abgebrochen, Dein Kind schließt sein Studium mit Auszeichnung ab.
ODER: Es gelang Dir nie, in Deiner Lieblingssportart zu glänzen - Dein Kind sammelt Pokale.

Das kann auf genetischer Vererbung beruhen oder auf Erziehung durch die Eltern - richtig.
Was aber bei Alleinerziehenden, bei deren Kind sich deutlich Eigenschaften des abwesenden Elternteils zeigen ?  Hier bleibt als Möglichkeit doch nur noch die Vererbung, und ist das nicht auch schon eine Art von Weiterleben, ein "Stückchen Wiedergeburt" ?
Niemand kann ein Weiterleben oder eine Wiedergeburt beweisen, aber nach diesen Überlegungen denke ich, dass etwas Wahres daran ist auch, weil es mir hilft, ein bißchen weniger Angst vor dem Tod zu haben und das Modell vom "Rad des Lebens" mit verständlichen Vorstellungen zu füllen.

In der Natur ist Tod Voraussetzung für neues Leben, die Nahrungskette ist Teil davon, und ein Weiterleben oder sogar eine Wiedergeburt in verwandelter Form empfinde ich nicht als Widerspruch dazu.